Sprache:
 
Menu

Kammerkonzert Bamberger Symphoniker

5. Kammerkonzert: Streichquartett

Datum: February 23rd, 2025

Zeit: 17:00


Melina Kim-Guez Violine
Gabriele Campagna Violine
Paulina Riquelme Bratsche
Guilherme Nardelli Monegatto Violoncello

Gabriele Campagna Drei Stücke für Streichquartett
Leoš Janácek Streichquartett Nr. 1 e-Moll Kreutzersonate
Caroline Shaw Entr’acte
Franz Schubert Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 Der Tod und das Mädchen

Das wird ein emotional aufgeladenes Kammerkonzert rund um Werke, die unseren vier Orchestermusiker:innen am Herzen liegen. Einer der Tonschöpfer steht dabei selbst auf dem Podium: Gabriele Campagna ist seit 2022 Mitglied der Bamberger Symphoniker, aber der Geiger ist ein Multitalent und spielt nicht nur mehrere Instrumente, sondern komponiert ebenso leidenschaftlich. Seine Drei Stücke für Streichquartett sind nagelneue, spannende Musik. Janáceks großartiges erstes Streichquartett trägt nach Tolstois Novelle den Titel Kreutzersonate , verbeugt sich auch vor Beethovens gleichnamigem Werk und dreht sich in seinen Worten um eine Frau, verzweifelt, gramgebeugt, zu Tode erschöpft . Er schrieb es 1923 in nur einer Woche mit geradezu vulkanischer Kraft, aufgewühlt durch die Liebe zu der 38 Jahre jüngeren Kamila Stösslová: Note für Note seien ihm glühend in die Feder gefallen . Als wunderbares Zwischenspiel gibt es komponierende Frauenpower: Die spannende Künstlerin Caroline Shaw ließ sich 2011 explizit von Haydns herausragendem letztem Streichquartett inspirieren, aus dem sie zitiert und das Ganze mit irrwitzigen, feinsinnigen, farbigen Überleitungen in die Musikwelt des 21. Jahrhunderts katapultiert – bis ein verlöschendes Cello-Solo nur noch die Erinnerung an Fragmente einer alten Melodie symbolisiert. Zum Abschluss dann die dramatischen Quartett-Klänge von Schuberts berühmtem Stück aus dem für ihn kummervollen Jahr 1824. Es erhielt das Themenmaterial und den Namen von seinem gleichnamigen Lied auf einen Text von Matthias Claudius – und die zentralen Variationen folgen dem dichterischen Dialog zwischen dem Tod und dem Mädchen. Ein durchaus erschütterndes Werk, doch wie meinte Schubert einmal ermutigend: Wer die Musik liebt, kann nie ganz unglücklich werden.

Fotos (c)

Tips